Das neue Jahr ist zwar erst wenige Wochen alt, aber mal ehrlich: Halten Sie sich noch an Ihre Neujahrsvorsätze? Oder haben sie die Laufschuhe schon an den Nagel gehängt, sich doch wieder eine Zigarette angezündet oder die Familie zugunsten der Arbeit einmal mehr warten lassen? Manch einer erspart sich solche „Niederlagen“ und nimmt sich erst gar nichts vor. Doch die große Mehrheit der Deutschen hat pünktlich zum Jahreswechsel beschlossen, Schluss zu machen mit schlechten Gewohnheiten. An erster Stelle im Vorsatzranking steht wie schon im Vorjahr das Thema Gesundheit.
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So wollen 35 Prozent der Bürger hierzulande künftig so leben, dass Krankheiten gar keine Chance haben. Damit liegt der Wert zwar um vier Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr, doch der Neujahrsvorsatz „Gesundheit“ bleibt auf Platz eins. Neben der eher allgemein gehaltenen Absicht, mehr für das körperliche Wohlbefinden zu tun (16 Prozent), geben sich 11 Prozent der Befragten einen ganz konkreten Startschuss für ihr persönliches Fitnessprogramm: Sie wollen mehr Sport treiben oder sich generell mehr bewegen. Das zeigen die Antworten der knapp 2000 deutschen Bürger, die die GfK Marktforschung im Auftrag des GfK Vereins im vergangenen Dezember zu ihren Plänen für 2013 befragt hat. Dabei wurde die Frage offen gestellt, so dass die Befragten alle Aspekte nennen konnten, die ihnen spontan in den Sinn kamen – ohne Vorgaben oder Einschränkungen. Nur 5 Prozent hatten sich dazu übrigens noch gar keine Gedanken gemacht. Und knapp ein Drittel lässt 2013 ganz ohne Pläne auf sich zukommen.
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Gesund im Kreise der Lieben
So mancher erhofft sich von einer Verbesserung seiner Fitness wohl auch, morgens mit einem guten Gefühl auf die Waage zu steigen. Nach all den Festtagsbraten, Plätzchen und Glühwein-Gelagen haben nämlich 7 Prozent der Deutschen den Wunsch, abzunehmen und leichter durch das Jahr 2013 zu gehen. Ähnlich viele wollen die Finger endgültig vom Glimmstängel lassen und ein Prozent möchte zudem seltener ins Glas schauen und auf Alkohol ab und an verzichten. Einen kritischen Blick auf den gewohnten Speiseplan werfen 2 Prozent: Sie wollen in diesem Jahr gesünder essen. Außerdem finden 15 Prozent der Deutschen, dass Familie und Freunde etwas zu kurz gekommen sind und nehmen sich vor, private Beziehungen besser zu pflegen. Konkret möchten die Befragten mehr Zeit mit ihren Angehörigen (9 Prozent) und Freunden (2 Prozent) verbringen. 3 Prozent wünschen sich zudem Nachwuchs. Und rund 1 Prozent äußert das Bedürfnis das Familienleben möglichst harmonisch zu gestalten. Damit landet dieser gesamte Themenbereich aus dem Privatleben auf Rang 2 und verdrängt die Aspekte rund um Beruf und Schule auf den dritten Platz.
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Beruflich erfolgreich – aber ohne Stress
Beruf und Freizeit in Balance – so könnte man die Wünsche der Verbraucher interpretieren. Denn während 13 Prozent der Befragten vorhaben, die Schule gut abzuschließen, erfolgreich eine Ausbildung zu starten oder im Beruf abzuräumen, nehmen sich ebenso viele vor, es etwas ruhiger angehen zu lassen. Sie wünschen sich weniger Hektik (4 Prozent) und mehr Zeit für sich (5 Prozent). Die möchten sie genießen (3 Prozent) und dafür auch gerne weniger arbeiten (2 Prozent). Und was könnte besser entschleunigen als eine schöne Reise? So setzen 5 Prozent der Befragten den Bereich Urlaub / Freizeit auf ihre Vorsatz-Liste. Damit liegt dieser Aspekt wie im Vorjahr auf Rang 5, allerdings mit etwas weniger Nennungen (2012: 8 Prozent). Schließlich haben 5 Prozent der Deutschen in diesem Jahr fest geplant ins eigene Heim oder ein Auto zu investieren.
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Alt und jung: Gesundheit vs. Karriere
In ihren Wünschen und Vorsätzen sind sich die Geschlechter wie schon im Vorjahr relativ ähnlich. Frauen legen etwas mehr Wert auf ihre Gesundheit und ihr Gewicht, Männer denken dafür häufiger über Anschaffungen wie ein neues Auto oder die Renovierung der Wohnung nach. Viel deutlichere Unterschiede zeigen sich dagegen mit Blick auf die verschiedenen Altersgruppen. Mit steigendem Alter gewinnt das körperliche Wohlbefinden sichtbar an Bedeutung: So wollen 45 Prozent der über 65-Jährigen in puncto Gesundheit nachbessern, aber nur 21 Prozent der unter 25-Jährigen. Auch der Wunsch nach weniger Stress wird mit den Jahren größer und klettert bei den 50- bis 64-Jährigen, die schon einige Arbeitsjahre hinter sich haben, auf 17 Prozent. Über solche Themen machen sich die Jüngeren kaum Gedanken: Sie wollen sich richtig ins Zeug legen, um in der Schule oder im Beruf richtig durchzustarten. 45 Prozent der unter 25-Jährigen haben den Willen, 2013 die Weichen für die Karriere zu stellen – für knapp ein Drittel in dieser Altersgruppe bedeutet das erst einmal, einen guten Schulabschluss zu erreichen.
Ostdeutsche Bürger: Gesundheit im Vordergrund
Beim Blick auf die Ost-West-Unterschiede zeigen sich weniger Differenzen als im vergangenen Jahr. Lag der Wunsch nach einer besseren beruflichen Zukunft 2012 in Ostdeutschland noch deutlich höher als im Westen, so setzen die Menschen diese Themen in beiden Teilen des Landes ähnlich häufig auf die Agenda (15 Prozent Ost, 13 Prozent West). Dafür liegen die Menschen im Osten mit dem Ziel, mehr für ihre Gesundheit zu tun, vorn: 38 Prozent möchten sich mehr bewegen, besser essen oder ansonsten etwas für ihren Körper tun – im Westen der Republik liegt der Wert nur bei 34 Prozent. Generell ist der Westen eher skeptisch, was den Nutzen der guten Vorsätze betrifft. Während sich zwischen München und Hamburg fast ein Drittel gar nichts vorgenommen hat, lässt im Osten nur etwa ein Viertel das Jahr ohne besondere Pläne auf sich zukommen.
Geplatzte Vorsätze: Neue Chance im Februar
Doch was ist mit den Menschen, deren Neujahrsvorsätze schon nach wenigen Wochen geplatzt sind? Für sie gibt es gute Nachrichten: Wer einen zweiten Anlauf starten will und dafür ein besonderes Datum als Motivationshilfe braucht, der muss nicht bis zum Dezember warten. Schon am 10. Februar wird der Jahreswechsel erneut gefeiert: Dann startet das neue Jahr in China.
Datenquelle: GfK Verein
Für Rückfragen zu diesem Artikel und für alle weiteren Fragen zu GfK Compact steht Ihnen Claudia Gaspar vom GfK Verein zur Verfügung: Tel. , E-Mail: .
Januar 2013
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